Das Projekt «Wissenschaft Mittendrin» reagiert auf Entwicklungen, in der sich das Verhältnis von Wissenschaft, Politik und Gesellschaft weltweit – und auch in der Schweiz – tiefgreifend verändert. Wissenschaft gilt als zentraler Motor für Wohlstand und Lebensqualität; über die Hälfte der Schweizer Exporte stammen aus forschungsintensiven Branchen. Zugleich sollen wissenschaftliche Erkenntnisse dazu beitragen, gesellschaftliche Herausforderungen zu bewältigen. 

Wissenschaftliche Tätigkeiten liefern jedoch nicht nur neues Wissen, sondern bringen auch Unsicherheiten und Zielkonflikte mit sich. Viele aktuelle Herausforderungen sind komplex, betreffen verschiedene Bevölkerungsgruppen unterschiedlich und lassen sich nicht mit einfachen Antworten lösen. Vor diesem Hintergrund wächst die Kritik an der Wissenschaft: Ihre Autorität wird infrage gestellt, Fakten verlieren an Verbindlichkeit, Debatten polarisieren, Positionen verhärten sich.

Demokratien sind jedoch auf verlässliches Wissen, transparente Kommunikation und offenen Austausch angewiesen – Grundlagen, die zunehmend unter Druck geraten. In der aktuellen Phase der Verunsicherung sind neue Ideen, Verfahren und Kommunikationskanäle nötig, um den Umgang mit Wissen neu auszuhandeln und mitzugestalten. Gleichzeitig müssen Formen der Teilhabe entstehen, die unterschiedliche Perspektiven ernst nehmen, Vertrauen fördern und gemeinsame Orientierung schaffen. Für diese Mitgestaltung fehlen jedoch physische und digitale, öffentlich zugängliche Räume.

Genau hier setzt das Projekt «Wissenschaft Mittendrin» in der Region Basel und der Nordwestschweiz an. Denn inmitten dieser Herausforderungen entstehen auch neue Chancen: Die veränderten Rahmenbedingungen eröffnen Möglichkeiten für neue Impulse und Formen des Austauschs, die den Umgang mit Wissen neu gestalten und die demokratische Gesellschaft stärken können.